Das „Ensemble Vergessene Noten“ bietet von der Besetzung Violine und Klavier über Klaviertrio bis hin zu Klavier- oder Streichquartett abwechslungsreiche Möglichkeiten der Programmgestaltung.


Programme

Projekt in Vorbereitung

Violine, Klavier und Moderation

Metropolis der Tonkunst - Berlin und seine Nachwuchsschmiede 1869-1933"

 

Nicht erst in den 1920er Jahren ist die „Akademische Hochschule für Musik Berlin“ ein Magnet für die Besten ihrer Zeit. 

Von Beginn an, seit dem Jahr 1869, erlebt die Hochschule einen Höhenflug.

Erst königlich, dann staatlich und preußisch, zieht sie Freigeister, Individualisten und Revolutionäre in ihren Bann.

Alle Entwicklungen der Musik des ausgehenden 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts spiegeln sich im Schaffen der Lehrenden wider. Tausende strömen nach Berlin, um sich im Sinne einer neu empfundenen Verpflichtung zur „Musikpflege und Musikerziehung“ ausbilden zu lassen.  

Während der Weimarer Republik werden Persönlichkeiten wie Paul Hindemith, Franz Schreker, Adolf Busch und Artur Schnabel angezogen, bis die nationalsozialistische Bewegung sie als „musikbolschewistisch” und „verjudet” diffamiert.

 

In diesem Konzert ist Musik zu hören, die während der großen Zeit der Hochschule entstand. Die Werke teils vergessener Komponisten lassen die vielfältigen Strömungen der Zeit erkennen, die das Leben an der Hochschule bis zu ihrer Übernahme durch das nationalsozialistische Regime prägten. Es geht um die Umbruchszeit zwischen Spätromantik und klassischer Moderne.  

Es geht um Musik, in der es noch viel zu entdecken gibt. 

 

Marietta Kratz (Violine) und Henning Lucius (Klavier) spielen u.a. Werke von Robert Kahn und Waldemar von Baußnern.

Unterhaltsam moderiert Benno Ure das Konzert, 

seine Texte erzählen vom Erfolg und Scheitern der Komponisten.

Violine, Klavier und Moderation:

„Liebe, Schüsse, Wahnsinn“ 


Marietta Kratz und Henning Lucius spielen Werke von Louis Vierne, Albéric Magnard u.a. Es geht um Momente, die das Leben verändern. Es geht um Liebe, die einschlägt wie ein Blitz, um Schüsse im Krieg und den Wahnsinn nach der großen Enttäuschung. Die Musik des Konzerts hat mit alldem und vielem mehr zu tun. Jedes Stück hat seine Geschichte. Das „Ensemble Vergessene Noten“ spannt einen Bogen zwischen der Dramatik von Ereignissen und der Kraft der Musik.

 

Die Erweiterung der Kernbesetzung ermöglichen wechselnde Besetzungen innerhalb eines Programmes. Alle Texte stammen von Benno Ure, dem Mitautor der Bücher „Tasten, Töne und Tumulte“ und „Wie Mozart in die Kugel kam“. 

 Klaviertrio und Moderation:

„Schein und Sein - und der ewige Kampf um Anerkennung“

 

Marietta Kratz, Henning Lucius und Valentin Priebus spielen Werke von Salomon Jodassohn, Paul Juon u.a. 
Die Suche nach vergessenen Noten und die Rekonstruktion von Schicksalen ist immer ein Abenteuer, ein Experiment. Wie auch dieses Konzert. Fünf Komponistinnen und zwei Komponisten zwischen Tradition und Moderne des 19. und 20. Jahrhunderts: Sie kämpfen, jede und jeder auf eigene Weise. Immer kämpfen sie für ihr eigenes Werk, wobei es stets auch um Anerkennung geht. Mancher Kampf wird gewonnen, mancher war vergeblich.

Klavierquartett und Moderation:

„Vergänglichkeit – und der ewige Kampf um Anerkennung“

 

Marietta Kratz, Henning Lucius, Valentin Priebus und Laura Escanilla spielen Werke von Hans Gal, Johanna Bordewijk Roepman u. a. Es geht um sechs Komponistinnen und Komponisten zwischen Tradition und Moderne des 20. Jahrhunderts, und es geht um ein beinahe an die Vergänglichkeit verlorenes Werk und dessen Schöpfer. Es geht um Menschen, die sich in ihrer Zeit behaupten. Und um die Würdigung ihrer musikalischen Schaffens-kraft. So verschieden ihre Biographien, so unterschiedlich sind auch ihre Kompositionen. Diese ausdrucksstarke Musik der sieben zumeist vergessenen Leben muss aufgeführt werden, um sie der Vergänglichkeit zu entreißen.

Klavierquintett, Streichquartett und Moderation:

„Klänge der Romantik – die Sehnsucht nach Wien“ 

 

Zur Besetzung des Klavierquartetts wird eine zweite Violine hinzugefügt. Dadurch entsteht die Möglichkeit, sowohl Musik von Maria Bach in der Besetzung für Klavierquintett als auch von Hans Rott u. a. für Streichquartett aufzuführen. Mitwirkende sind neben der Kernbesetzung Mitglieder des NDR-Elbphilharmonie Orchesters.

Wien um 1900. Die Metropole erlebt politische und künstlerische Gegensätze. Eine Welt ist im Umbruch, auch das Wiener Musikleben. Erbittert kämpfen Erneuerer gegen Traditionalisten und ihre klassische Musiktradition. Das hindert Brahmsfreunde und Persönlichkeiten wie Robert Fuchs und Hans Gal nicht, zeitlebens im romantischen Stil weiter zu komponieren. Ein Klavierquartett und ein Streichquartett aus ihrer Feder sind in diesem Konzert zu hören. Ebenso berührende Kammermusik der früh verstorbenen Wiener Komponisten Hans Rott und Hugo Wolf. Die Komponistin Maria Bach vertonte in ihrem 1928 entstandenen Wolga-Quintett ein russisches Volkslied, das von Männern und Frauen erzählt, die Schiffe mit schweren Tauen die Wolga stromaufwärts schleppen.

Unterhaltsam moderiert Benno Ure das Konzert. Seine Texte berichten über die Erfolge und das Scheitern von Menschen, die es in die Kulturwelt Wiens, die Hauptstadt des österreichisch-ungarischen Imperiums zog.